Dies ist der erste Audi, der vollständig im (erweiterten) Werk Györ in Ungarn gefertigt wird. Das bedeutet, es gibt auch eine Motorenproduktion dort. Und schauen Sie sich die blitzsaubere Fertigung einmal an. Den Standort kennt man seit 1994, aber bisher nur von der Fertigung des Audi TT und des A3 Cabrios. Inzwischen ist das Werk der größte Exporteur in Ungarn. Nein, das Three-Box-Design kommt nicht wieder, es ist eigentlich nie weg gewesen, nur in Deutschland. Dort mochte man die etwas altmodisch anmutenden Fahrzeuge nicht, wollte schickeres Aussehen und dennoch so viel Innenraum wie möglich. Damals gab es auch noch keine umklappbaren Rücksitzlehnen. Inzwischen hat die klassische Limousine dazugelernt. Der Trick ist, die Fahrgastzelle leicht nach hinten zu verlagern. Dadurch entsteht eine im Prinzip bis zum oberen Dachrand steigende Frontlinie. Die Heckscheibe wird ebenfalls schräg gestellt, aber nicht so sehr aus aerodynamischen Gründen wie die Frontscheibe. Für eine ordentliche Gepäckraumklappe würde es jetzt nicht mehr reichen, außer man nimmt das hintere Abschlussblech hinzu.
Natürlich ist auch das nicht ganz problemlos, denn durch die Möglichkeit des Durchladens leidet die Stabilität etwas. Würde man jetzt auch noch ganz hinten tief ausschneiden, müsste man an anderer Stelle aufwändig stabilisieren, was wiederum Material und damit Gewicht kostet. Also siegt der Kompromiss, manchmal sogar noch mit Schrägen links und rechts. Die A3-Limousine begnügt sich mit diesem Heckausschnitt. Das Heckfenster ist nicht Teil der Heckklappe und kann somit im Gegensatz zum schon existierenden A3 zur Stabilität beitragen. Gut gelöst ist auch die Teilung der Heckleuchten. Der Teil, der mit der Gepäckraumklappe abhebt, wird so nicht als solcher wahrgenommen. Insgesamt wirbt Audi bei diesem Auto mit dem geringen Gewicht leer von 1250 kg. Vermutlich haben die ersten Jettas und noch schlimmer die Derbys das schlechte Image des Stufenhecks verursacht. Es sah wirklich aus wie nachträglich angebracht. Übrigens ist diese A3-Limousine eigentlich auch ein Jetta, denn sie benutzt die gemeinsame Plattform. Aber das sieht man ihr gewiss nicht an, dem neuen Jetta übrigens auch nicht. Wenn jetzt noch eine Prise Sportlichkeit in Form der S1-Limousine (2.0 TFSI, 221 kW, 380 Nm) hinzukommt ... 07/13
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